Die Affäre Deruga

Die Affäre Deruga

Kriminalroman von Ricarda Huch

Tietoa kirjasta

Die Affäre Deruga

Kriminalroman von Ricarda Huch

gelesen von Ilka Sehnert.

Das Hörbuch entstand nach dem psychologischen Kriminalroman "Der Fall Deruga" von Ricarda Huch, der gleich nach seiner Veröffentlichung 1917 ein großer Publikumserfolg wurde. Die Autorin schildert darin die Hauptverhandlung in einem Mordprozess. Angeklagt ist Dr. Sigismondo Enea Deruga, ein italienischer Arzt, der die Gesellschaft für verkommen hält, deren Regeln missachtet, seine Praxis vernachlässigt, aber für wirklich Kranke jederzeit da ist, der Hilfsbedürftigen sein letztes Geld zusteckt und immer wieder durch sein impulsives, aufbrausendes Temperament auffällig wird. Der Arzt ist angeklagt, seine frühere Frau vergiftet zu haben. In ihrem Testament hatte die an Krebs leidende Mingo Swieter ihren geschiedenen Mann zum Alleinerben ihres beträchtlichen Vermögens bestimmt. Durch die Zeugenaussagen beleuchtet Ricarda Huch den widersprüchlichen Charakter des Angeklagten aus verschiedenen Perspektiven. Die Beschreibungen schweben dabei zwischen dreister Überzeichnung und extremer Präzision. Vor Gericht wird die Wahrheit dann Schicht für Schicht freigelegt. Und es scheint, als sei die Vorverurteilung der Gesellschaft gegen den Arzt zu schnell getroffen worden. Nach und nach entfaltet sich das ganze Drama der Affäre Deruga und bringt am Ende eine überraschende Wahrheit ans Licht.

"Die Autorin gestaltet den Prozess als eine Folge von literarischen Kabinettstücken, mit glänzenden Personenbeschreibungen, sehr unterhaltsam." [Jürg Scheuzger, Neue Zürcher Zeitung am 7. Dezember 2014] Und Marcel Reich-Ranicki schrieb, dass "Der Fall Deruga" zu den literarisch beachtlichen Büchern gehörte, die ihn in seiner Jugend beeindruckt hätten. [Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 3. Februar 2008]

Ricarda Huch scheint in diesem Buch autobiografische Erfahrungen verarbeitet zu haben: Auch sie war mit einem italienischen Arzt verheiratet, geschieden und hatte eine Tochter. Der Hörer wird nachvollziehen können, dass sie ihre Erlebnisse so objektivieren konnte, dass sie auch heute noch für das menschliche und historische Interesse genügend Stoff bieten, und auch die spannende Unterhaltung dabei nicht zu kurz kommt. Erstaunlich ist, mit welcher Selbstverständlichkeit die Schriftstellerin mit dem Thema Sterbehilfe umgeht. Unheilbar Kranken unendlich viel Leid zu ersparen, scheint hier ein Gebot der Nächstenliebe zu sein. Die Geschichte kann durchaus fesseln, wenn sie es schafft, die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Wer psychologische Krimis mag, findet hier einen der intelligenteren Sorte.

Die Sprecherin:

Ilka Sehnert, geboren 1963 in Magdeburg, studierte in Berlin Klassischen Gesang. Nach anfänglichem Festengagement suchte sie sehr schnell die Herausforderungen auf dem "freien Markt", und das nicht nur in ihrem Metier, dem Operngesang, sondern mehr und mehr auch im Bereich Musical und Schauspiel. Die verschiedenen Möglichkeiten des Umgangs mit der eigenen Stimme und mit Sprache führten sie auch zum Schreiben, zum (Synchron)sprechen, schließlich zum Hörbuch. Nachdem sie 2018 begann, regelmäßig für einen Literaturpodcast ("Die Backlist"/ Tom Hillenbrand) die jeweiligen Lesestellen einzulesen, wuchs der Wunsch nach einem ersten 'richtigen' Hörbuch. "Die Affäre Deruga" ist ihre erste Lesung für die hoerbuchedition words and music.

Coverabbildung: Unter Verwendung einer Fotografie von Everett Collection / shutterstock_100085765. Coverschrift gesetzt aus der Book Antiqua.

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